Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts
Deutschland und Algerien: bilaterale Beziehungen
Diplomatische Beziehungen bestehen seit dem 03.07.1962, dem Tag, als die Souveränität des französischen Staates an die provisorische exekutive des neuen Staates Algerien übergeben wurde. Auch in den 1990er Jahren, als Algerien unter islamistischem Terror litt, wurden die diplomatischen Kontakte aufrechterhalten. Die erste Auslandsreise des amtierenden Präsidenten Tebboune führte am 19. Januar 2020 nach Berlin zur Teilnahme an der Berliner Libyen-Konferenz.
Deutschland ist für Algerien sechstwichtigstes Lieferland. Die wichtigsten Ausfuhrgüter Deutschlands sind Nahrungsmittel, chemische Erzeugnisse, Kraftfahrzeuge und Fahrzeugteile sowie Maschinen. Importe nach Deutschland umfassen überwiegend Erdöl und –gas sowie Petrochemie. Die deutsch-algerische Industrie- und Handelskammer zählt mehr als 450 Mitglieder. Die bilaterale Handelsbilanz ist geprägt durch einen deutschen Handelsbilanzüberschuss (2023 stehen 2,1 Mrd. EUR deutscher Exporte 1,5 Mrd. EUR deutscher Importe gegenüber).
Neben der 2011 vereinbarten „Gemischten Wirtschaftskommission“ bildet die 2015 eingegangene Energiepartnerschaft ein weiteres Forum für Wirtschaftskontakte zwischen Deutschland und Algerien. Beide Länder sind zudem Teil des H2-Südkorridor, über den zukünftig Wasserstofftransporte per Pipeline nach Deutschland ermöglicht werden sollen. Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, besuchte Algerien im Februar 2024. Bei dieser Gelegenheit wurde die deutsch-algerische Südkorridor-Taskforce geschaffen und eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit im Wasserstoffbereich unterzeichnet.
Deutschland und Algerien unterhalten verschiedene bilaterale Abkommen, so etwa seit 2002 ein Investitionsschutzabkommen und seit 2008 ein Doppelbesteuerungsabkommen; darüber hinaus u.a. ein Seeschifffahrts- sowie ein Luftverkehrsabkommen.
Ein bilaterales Kulturabkommen, das die Basis für die Vertiefung der kulturellen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder bilden soll, wurde am 13.06.2022 unterzeichnet und ist seit 11.02.2025 in Kraft.
Das Goethe-Institut Algier wurde 1963 gegründet, aufgrund der Ereignisse in Algerien 1994 vorübergehend geschossen und ist seit 2003 wieder aktiv. Schwerpunkte seiner Tätigkeit liegen auf der Spracharbeit und Bildungszusammenarbeit. Fünf algerische Schulen sind Teil des Partnerschulwerks PASCH und bieten Deutsch als Fremdsprache an. Die Zahl der Deutschlernenden hat sich innerhalb weniger Jahre auf kumuliert 50.000 verdoppelt.
Seit 2008 arbeiten das Deutsche Archäologische Institut (DAI) und das Nationalmuseum Cherchell bei der Restaurierung archäologischer Objekte, der Ausbildung von Personal sowie bei der Reorganisation des Museums zusammen.
Weitere Informationen
