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Deutschland und Algerien: bilaterale Beziehungen
Die politischen Beziehungen zwischen Algerien und Deutschland sind gut. Auch in den 1990er Jahren, als Algerien unter islamistischem Terror litt, wurden die diplomatischen Kontakte aufrechterhalten. Die erste Auslandsreise des amtierenden Präsidenten Tebboune führte am 19. Januar 2020 nach Berlin zur Teilnahme an der Berliner Libyen-Konferenz.
Deutschland ist für Algerien fünftwichtigstes Lieferland. Die wichtigsten Ausfuhrgüter Deutschlands sind Nahrungsmittel, chemische Erzeugnisse, Kraftfahrzeuge und Fahrzeugteile sowie Maschinen. Importe nach Deutschland umfassen überwiegend Erdöl und –gas sowie Petrochemie. Die deutsch-algerische Industrie- und Handelskammer zählt rund 400 Mitglieder. Die bilaterale Handelsbilanz befand sich nach jahrelangem deutschen Handelsbilanzüberschuss 2022 in einer Ausnahmesituation: Aufgrund deutlich gestiegener Ölpreise kam es zu einem algerischen Handelsbilanzüberschuss (1,66 Mrd. EUR deutscher Exporte stehen 1,97 Mrd. EUR deutscher Importe gegenüber).
Neben der 2011 vereinbarten „Gemischten Wirtschaftskommission“ ist mit der Energiepartnerschaft 2015 noch ein weiteres Forum für Wirtschaftskontakte hinzugekommen. Die vierte Auflage des deutsch-algerischen Energietages fand am 20.12.2022 in Algier statt und hatte den Titel „Grüner Wasserstoff, Erneuerbare Energien, Energieeffizienz - Gemeinsam für eine neue Energiepolitik“. Die deutsche Delegation wurde von der Parlamentarischen Staatssekretärin beim BMWK, Dr. Franziska Brantner, geleitet.
Deutschland und Algerien unterhalten verschiedene bilaterale Abkommen, so etwa seit 2002 ein Investitionsschutzabkommen und seit 2008 ein Doppelbesteuerungsabkommen; darüber hinaus u.a. ein Seeschifffahrts- sowie ein Luftverkehrsabkommen.
Ein bilaterales Kulturabkommen, das nach seinem Inkrafttreten die Basis für die Vertiefung der kulturellen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder bilden soll, wurde am 13.06.2022 unterzeichnet.
Das Goethe-Institut Algier wurde 1963 gegründet, aufgrund der Ereignisse in Algerien 1994 vorübergehend geschossen und ist seit 2003 wieder aktiv. Schwerpunkte seiner Tätigkeit liegen auf der Spracharbeit und Bildungszusammenarbeit. Fünf algerische Schulen sind Teil des Partnerschulwerks PASCH und bieten Deutsch als Fremdsprache an. Die Zahl der Deutschlernenden hat sich innerhalb weniger Jahre auf kumuliert 49.000 verdoppelt.
Seit 2008 arbeiten das Deutsche Archäologische Institut (DAI) und das Nationalmuseum Cherchell bei der Restaurierung archäologischer Objekte, der Ausbildung von Personal sowie bei der Reorganisation des Museums zusammen.